Der 13te Krieger

(The 13th Warrior, 1999)

 

Ein moderner Klassiker

von Reinhard Prahl

 

Das passiert in "Der 13te Krieger"

Der arabische Poet Ahmad Ibn Fadlān wird  anno 922 von Bagdad ins Land der Wikinger gesandt, um dort diplomatische Beziehungen aufzunehmen. In Begleitung seines Mentors Melchisidek erreicht er das Ziel seiner Reise und knüpft bald erste Beziehungen zum mutigen Fürsten Buliwyf. Als das Reich seines Königs Hrothgar von scheinbar dämonenartigen Wesen angegriffen wird und er um Hilfe bittet, prophezeit Buliwyfs Wahrsagerin, dass 13 Krieger sich der mordenen Schar mutig entgegenstellen. Zwölf Männer melden sich freiwillig, doch der 13. Krieger darf kein Wikinger sein. Ahmad hat keine andere Wahl: Wenn er nicht mit Schimpf und Schande vertrieben werden will, muss er mit den anderen aufbrechen. Noch ahnt er nicht, dass er als ein anderer Mensch von diesem Abenteuer zurückkehren wird...

 

Über den Film

Sommer 1997, Vancouver Island: Auf der kanadischen Insel beginnen die Dreharbeiten zu einem Film, der bis zu seinem endgültigen Erscheinen am 27. August 1999 (in Deutschland am 9. September desselben Jahres) eine wahre Odyssee hinter sich bringen wird. Die Anfänge von Der 13te Krieger liegen indes noch viel weiter zurück. 1976 hatte der spätere Erfolgsregisseur John McTiernan (Predator, Jagd auf Roter Oktober, Stirb langsam) den Michael-Crichton-Roman Eaters of the Dead (Die ihre Toten essen aka Schwarze Nebel) gelesen. Obwohl ihm die Monster der Geschichte nicht furchteinflößend genug waren, ließ ihn die Grundidee des Werks nicht mehr los.

 

So kam es, dass er – inzwischen zu einer Hollywood-Größe avanciert – mit Disney über den Kauf der Filmrechte verhandelte. Der Coup glückte und so begannen die Vorarbeiten. Warren Lewis (Black Rain) verfasste nach zahlreichen Gesprächen mit Mc Tiernan einen First Draft, der allerdings später durch William Wisher und Crichton so starke Veränderungen erfuhr, dass Lewis heute mit einigem Bedauern auf seine Arbeit zurückblickt.

 

Wäre es nach dem Regisseur und ihm gegangen, wäre Der 13te Krieger ein wesentlich düsterer und härterer Film geworden. Bekanntermaßen kam es aber anders, ob schlechter oder besser, lässt sich im Nachhinein dabei nicht beantworten. Wie dem auch sei traten Mc Tiernan und sein Team in die Vorproduktionsphase ein, wobei Michael Keaton ganz oben auf der Wunschliste des Filmemachers stand. Dies lehnte Disney jedoch aus diversen Gründen ab, außerdem steckte der Mime und Sänger mitten in der Arbeit an Jack Frost – Der coolste Dad der Welt (Jack Frost, 1998), so dass man sich anderweitig umsehen musste.

 

Das Casting

Ansonsten hielt sich Mc Tiernan mit Wünschen nach US-amerikanischen Schauspielenden zurück. Immerhin erzählte das Drehbuch die Geschichte des im Mittelalter lebenden Arabers Ahmad Ibn Fadlān, der nach Europa aufbricht, um dort mit einer Wikinger-Heldentruppe die Quest seines Lebens durchzustehen. Authentizität stand ganz oben auf der Agenda, deshalb castete man überwiegend nordeuropäische und englische Darstellende von imposanter Größe, unter ihnen der Norweger Dennis Storhøi als kluger Krieger Herger, der Brite Richard Bremmer (Skeld) und der dänische Wrestler Asbjørn 'Bear' Riis als Halga.

 

Der in der ehemaligen Tschechoslowakei geborene Kanadier Vladimir Kulich komplettierte mit seinen 1,96 Meter Körpergröße als mutiger Wikingerfürst Buliwyf den Reigen der zwölf Krieger, die von König Hrotgar (Sven Wollter) in den Norden gerufen werden, um gegen die menschenfressenden Wendol zu kämpfen. Seine Rolle würde neben der des zivilisierten Diplomaten aus Bagdad die wichtigste im Film werden. Das Engagement des großgewachsenen Mimen gestaltete sich allerdings schwieriger als angenommen. Obwohl John Mc Tiernan von Anfang an von Kulich angetan war, stieß der Mime bei Michael Crichton und den Verantwortlichen von Disney nur auf wenig Gegenliebe. Also fanden Castings in Los Angeles, New York, Stockholm, Montreal, Toronto und Vancouver statt, doch der richtige Buliwyf befand sich nicht unter den Kandidaten. Sieben Monate nach dem ersten Gespräch mit seinem Agenten, erhielt Vladimir Kulich endlich die erlösende Nachricht, dass er den Job bekam.

 

Fehlte nur noch die Hauptrolle. Dass Antonio Bandereas auf die ein oder andere Art im Film mitspielen würde, stand eigentlich nie im Zweifel. Die Frage war nur, wie? Banderas las das Skript, befasste sich mit den Protagonisten und entdeckte am Ende sein Herz für den mutigen Herger. Doch einer der Produzenten wies ihn auf die Komplexität hin, die Ibn Fadlān innewohnte. Durch ihn konnte das Publikum die raue Welt der Wikinger durch die Augen eines zivilisierten Menschen betrachten, der mit der Zeit erkennt, dass er diesen Kriegern keineswegs überlegen ist.

 

Der Gedanke gefiel dem spanischen Schauspieler so gut, dass er zusagte. Damit war der 13te Krieger für das Heldenepos gefunden. Um die Figuren miteinander zu verbinden, brauchte es allerdings noch einen Link in Form eines Mentors und Vermittlers, der die sprachliche Barriere zwischen Arabern und Wikingern zu überwinden vermochte. Die Wahl fiel auf den großartigen Omar Sharif, der aber leider nicht viel mehr als einen Cameo-Auftritt hinlegt. Dennoch ist es schön, den leider bereits 2015 verstorbenen Mimen noch einmal in Hochform zu erleben.

Die Produktion

Wie eingangs erwähnt begannen die Drehs im Sommer 1997 auf Vancouver Island. Sie dauerten 100 Tage und führten Cast und Crew im wahrsten Sinne des Wortes durch Hitze, Kälte, Regen, Sturm und Nebel. Kulich erzählt im Interview, dass die Schauspielenden einen Monat vor Drehstart anreisten, um die Kunst des Bogenschießens, des Fechtens und des Reitens zu erlernen, bevor es endlich losging. Die Setbauten nahmen immense Ausmaße an, weil Mc Tiernan darauf bestand, diese vollständig aufbauen zu lassen.

 

Das im Film zu sehende Wikingerdorf bestand beispielsweise vollständig aus organischem Material, Fiberglas und ähnliche Hilfsmittel fanden hingegen keine Verwendung. Häuser, Stege, Boote, sogar die Balken des Langhaustores waren voll funktionstüchtig und von Einheimischen eigens gefertigt worden. Der Augenblick, als das Dorf gegen Ende von Der 13te Krieger in Flammen aufging, muss insofern ein trauriger Tag gewesen sein, da man das Set tatsächlich abbrannte. Für die Nachrehs, auf die wir gleich noch näher eingehen, mussten daher Teile des Dorfs erneut nachgebaut werden. Doch auch sonst gestaltete sich die Arbeit anstrengend und forderte auch bei den Darstellerinnen und Darstellern einen hohen Tribut. Antonio Banderas verletzte sich etwa am Rücken und konnte tagelang nicht arbeiten, bis man ihn mit Spritzen wieder aufgepäppelt hatte.

 

Dennis Storhøi wäre hingegen bei den Arbeiten an der Szene, in der die letzten überlebenden Helden nach der Tötung der Wendol-Mutter durch eine unter Wasser liegende Höhle fliehen, beinahe gestorben. Das Wasser war so trüb, dass er den von den Setbauern vorgezeichneten Weg nicht fand und von Antonio Banderas gerettet werden musste, der ihn nur mit großer Mühe an die Oberfläche zog.

 

Veto

Geschichten wie diese zeichnen ein Bild davon, wie anstrengenden und leidenschaftlich sich die Dreharbeiten gestalteten. Umso größer war die Enttäuschung, dass Michael Crichton sich immer wieder einschaltete, um den Film in die von ihm gewünschte Richtung zu lenken. Dass diese nicht den Ideen von John Mc Tiernan entsprach, verstand sich von selbst, doch der Autor hatte ein beinahe uneingeschränktes Vetorecht, so dass es schon vor den ersten Testvorführungen zu Streitigkeiten kam.

 

Als dann die Probescreenings im konservativen Südkalifornien anstanden, fielen die Ergebnisse katastrophal aus. Die Düsternis, die Härte, die Prominenz einer arabischen Figur und selbst der Titel Eater of the Dead stießen beim Publikum auf Ablehnung, so dass Crichton entschied, das Ruder selbst in die Hand zu nehmen. Er entfernte kurzerhand eine Dreiviertelstunde und begann zehn Monate später mit Nachrehs, die im Nachhinein nicht nur bei Mc Tiernan wenig Anklang fanden.

 

Auch Vladimir Kulich bedauert im Interview die zahlreichen Änderungen an dem ersten Cut und letztlich geschah, was in ähnlich gelagerten Fällen oft geschieht: Der 13te Krieger floppte. Für die Fans wäre es sicherlich eine tolle Entschädigung, den Director’s Cut endlich als Bonus in einer 4k-Collectors Edition zu sehen. Dass dieser existiert, betonte John Mc Tiernan des Öfteren. Auch, wenn es höchst unwahrscheinlich ist, dass jener Traum eines Tages in Erfüllung gehen könnte, wäre es garantiert höchst spannend, den Film so zu sehen, wie er ursprünglich gedacht war.

 

Die Synchronisation

Für die deutsche Synchronisation spielte die wechselhafte Vorgeschichte von Der 13te Krieger natürlich kaum eine Rolle. Für die Hermes Synchron GmbH, Potsdam unter der Dialogregie und Hagen Mueller-Stahl galt es nur, den Film für das hiesige Publikum in Form zu bringen. Das Dialogbuch schrieb Jörg Hartung, den Part von Antonio Banderas übernahm dessen Stammsprecher Bernd Vollbrecht. Der leider bereits am 11. Juli 2011 verstorbene Michael Chevalier war als Omar Sharif zu hören. Egal ob als Richard Attenborough, Robert Wagner, Charles Bronson oder eben Omar Sharif: Chevalier wird den deutschen Filmfans mit seiner markanten Stimme auf ewig im Gedächtnis bleiben.

 

Jan Spitzer (1947 – 2022) hatte als Buliwyf zwar eine wichtige Rolle inne, war aber aufgrund der wenigen Dialoge relativ wenig zu hören. Hinzu gesellten sich die ebenso bekannten wie beliebten Stimmen von Erich Räuker (Angus), Helmut Krauss (1941 – 2019) als Halga, Tom Vogt (Herger), Herman Eberling (1928 – 2000) in der Rolle des König Hrothgar, Christin Marquitan (Olga) sowie unter anderem Jürgen Kluckert (Skeld) und Barbara Ratthey (1940 – 2009) als Orakel.

Kritik

Der 13te Krieger ist heute vielen Fans, wenn überhaupt, nur noch als Megaflop der endenden 90er-Jahre in Erinnerung. Ausgehend davon, dass der Film an seinem Startwochenende den zweiten Platz hinter The Sixth Sense belegte, ist das eigentlich verwunderlich. Dennoch konnte er letztlich an den Kinokassen nicht überzeugen und spielte bei einem geschätzten Budget zwischen 85 und circa 160 Millionen Dollar lediglich 61,7 Millionen wieder ein. Schade eigentlich, denn an Unterhaltungswert mangelt es dem Streifen wahrlich nicht.

 

Fraglog spürt mal als Zuschauender sehr deutlich, dass hier nacheinander zwei Regisseure die Hand im Spiel hatten und einen jeweils anderen Fokus auf die Geschichte legten. So geht beispielsweise die sich entwickelnde Liebesgeschichte zwischen Ahmad und der jungen Wikingerin im Verlauf ebenso unter, wie Buliwyfs Streit mit Hrothgars Sohn Wigliff (Anders T. Andersen). Sicherlich hätten beide Aspekte dem Plot mehr Tiefe verliehen, doch Michael Crichton, der die Regie wie erwähnt vom gefeuerten John Mc Tiernan übernahm, zog es vor, den Kampf zwischen den Wendols und den Wikingern in den Vordergrund zu stellen.

 

Mc Tiernan hatte sich bei seiner Arbeit am Klassiker Zulu (1964) mit Michael Caine und Stanley Baker orientiert. Vor allem der dort vorkommende Kampf gegen eine unbezwingbar erscheinende Übermacht und die Huldigung der Krieger an die Soldaten war für ihn einer der entscheidenden Faktoren, die er gerne in Der 13te Krieger sehen wollte. Doch Crichton mochte die Idee nicht, dass die Wendols dem kämperischen Mut ihrer Gegner Respekt zollen und ließ die gespenstischen Angreifer nach dem Tod ihres Anführers sang- und klanglos verschwinden. Was hier die bessere Variante gewesen wäre, muss das geneigte Publikum für sich entscheiden.

 

Sieben Krieger sollt ihr sein

Nichtsdestotrotz erwies es sich als richtige Entscheidung, möglichst viele Nebenbaustellen zu beseitigen und ein Heldenepos nach der Art von Die sieben Samurai (1954) zu erschaffen, in dem einige wenige Kämpfer für eine gerechte Sache eintreten. Zu solchen Geschichten gehört es wie das Salz in der Suppe, dass die meisten Helden mehr oder weniger dramatisch draufgehen, wobei schon beim ersten Scharmützel immerhin sechs der zu Hilfe geeilten Wikinger die Reise nach Walhalla antreten.  

 

Ob es ein Zufall ist, dass die verbliebenen Krieger nurmehr zu siebt sind? Oder dass  ausgerechnet sie diejenigen sind, zu denen man in den vergangenen Minuten so etwas wie eine Bindung aufgebaut hat? Wohl kaum, doch sei`s drum. Spaß macht das Ganze vielleicht gerade weil wir schnell erfahren, dass Ahmad Ibn Fadlān und seine Freunde sich auf einer Mission befinden, die für die meisten von ihnen nur im Tod enden kann.

 

Besonders hervorhebenswert ist diesbezüglich die Choreografie der zahlreichen Actionszenen und vornehmlich der mit Stuntleuten und Statisten üppig besetzten Angriffe auf das Wikingerdorf. Die Szenen finden bis auf eine Ausnahme im Dunkeln statt und versprühen eine angenehme Mischung aus krachenden Kämpfen, Mystery und sogar einem Schuss Horror. Vor allem am Anfang ist man sich als Zuschauender nicht sicher, ob es unsere Helden mit Menschen oder Dämonen zu tun bekommen. Tatsächlich wollte John Mc Tiernan den Mysteryaspekt auch weiter ausbauen und mit ihm spielen, doch erneut machte Michael Crichton ihm einen Strich durch die Rechnung.

 

Am Ende bleibt mit den Wendols ein Gegner, den man weder versteht, noch wirklich greifen kann. Ihren Look beschreibt Antonio Banderas in einem Interview als „neandertalerhaft“. Sie leben in dunklen Höhlen, nehmen die Köpfe der von ihnen Getöteten als Trophäe und sind Kannibalen. Alles das wäre reichlich Stoff für ein paar deftige Horrorelemente gewesen, die jedoch zugunsten eines unterhaltsamen Actionspektakels in den Hintergrund rückten. Schlecht macht das den Film allerdings nicht, im Gegenteil erweisen sich die 103 Minuten als gut investierte, unterhaltsame Zeit.

Zivilisation versus Barbarei

Das liegt allerdings nicht nur an den tollen Kampfszenen, sondern auch an dem Kontrast zwischen dem hochgebildeten Ahmad Ibn Fadlān und den wilden Warägern, die der Gelehrte zunächst als Barbaren wahrnimmt. Banderas verleiht seiner Figur eine herrlich arrogante Attitüde. Er fühlt sich seinen Gastgebern in jeder Hinsicht überlegen und begreift dabei nicht, dass seine späteren Kameraden ebenso intelligent und ehrenhaft wie er sind, nur auf andere Art. Mit Kultur und Zivilisation ist das so eine Sache. Ein Großstädter mag den Ureinwohner eines brasilianischen Dschungelvolkes für primitiv halten. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass dieser nicht wesentlich komplexeren Regeln und Strukturen unterworfen ist und intelligenter als der Stadtbewohner sein kann. Ebenbürtigkeit hat viele Facetten, die Ahmad vor allem zu Beginn des Films mühsam erkunden muss.

 

Das verleiht der Geschichte einen interessanten Twist. Man erlebt die Reisen des Arabers quasi aus dem Blickwinkel des gebildeten, modernen Menschen, der über den Primitivling zunächst die Nase rümpft, aber bald schon lernt, dass diesen Menschen höchster Respekt gebührt. Insofern lebt Der 13te Krieger von diesen Kontrasten, die sich bis in die Kampfszenen hineinziehen und dort den Unterhaltungswert sogar noch steigern.

 

Das Finale trägt diesen netten Ideen allerdings leider wenig Rechnung. Die Wendols ziehen sich nach dem Tod ihrer „Mutter“ und ihres Anführers zurück und verschwinden in den Nebeln des Ungewissen, aus denen sie kamen. Ahmad begibt sich auf ein Schiff Richtung Heimat, winkt noch einmal wehmütig und macht sich in Bagdad daran, sein Versprechen gegenüber den ehrenvoll und tapfer gestorbenen Buliwyf zu erfüllen und die Taten der Krieger niederzuschreiben. So konsequent das Finale auch ist, wird man doch das Gefühl nicht los, dass hier irgendetwas fehlt. Ein paar Minuten und damit ein ausführlicheres Ende hätten dem Streifen womöglich gutgetan.

Fazit

Trotz der oben angeführten Kritikpunkte macht Der 13te Krieger vieles richtig und deshalb insgesamt rundum Spaß. Die Geschichte ist rudimentär angelegt, die Helden griffig, der Feind gruselig und die Situation aussichtslos. Hinzu kommt die nette Idee, zwei kulturelle Welten aufeinanderprallen zu lassen und damit einen unterhaltsamen Kontrast zwischen den Hauptfiguren zu schaffen, der sie am Ende sogar noch enger zusammenschweißt. Hätte man einiges besser machen können? Ganz klar ja. Wäre es womöglich die klügere Idee gewesen, John Mc Tiernan nicht zu ersetzen? Auch hier darf man problemlos für ein Ja plädieren. Nichtsdestotrotz gehört das Endergebnis heute zu den modernen Klassikern, die man gerne im Schrank stehen haben darf und bei denen es sich lohnt, sie von Zeit zu Zeit hervorzukramen, um sie in den Blu-ray-Player zu legen.

 

Wissenswertes

- Der Film basiert auf Michael Crichtons Roman Die ihre Toten verspeisen, bzw. Schwarze Nebel aus dem Jahr 1976.

 

- Um dem Roman mehr Würze zu verleihen, ließ Crichton Elemente aus dem bekannten Beowulf-Epos in die Geschichte einfließen. So bezieht sich beispielsweise die Figur des Buliwyf eindeutig auf die Sage.

 

- Den im Film von Antonio Banderas gespielten Ahmad Ibn Fadlān gab es tatsächlich. Im Jahr 922 reiste er mit einer Delegation des Kalifen al-Muqtadir zu den Wolgabulgaren und traf dort auf Waräger, eine aus Skandinavien stammende Krieger- und Händlergruppe, die zu den Wikingern gerechnet wird.

 

- Im Film wird Ahmad Ibn Fadlān von seinem Mentor Melchisidek und einer relativ kleinen Karawane begleitet. In Wirklichkeit handelte es sich um 3000 Kamele und etwa 5000 Personen.

 

- In der bekannten Schiffsbegräbnisszene begibt sich eine mutige Kriegerin auf das Schiff des Häuptlings, um gemeinsam mit ihm nach Walhalla zu reisen. Die Realität sah indes weniger romantisch aus. In Ahmad Ibn Fadlāns Bericht ist zu lesen, dass die Waräger eine Sklavin zwangen, große Mengen Alkohol zu trinken. Anschließend vergewaltigten sie sie als Huldigung an den Verstorbenen und ermordeten die Frau. Der Leichnam wurde danach auf das Schiff gebracht und angezündet.

 

Interessante Zusatzquellen

Crichton, Michael (1995): Schwarze Nebel, Droemer Knaur, München

Stone, Caroline, Lunde, Paul, Übers. (2011): Ibn Fadlan and the Land of Darkness: Arab Travellers in the Far North, Penguin Books, London

The Making of The 13th Warrior (2011) Metropolitan Films, https://www.youtube.com/watch?v=LBpq_RyBP98&t=1s 

(zuletzt aufgerufen am 25.08.2024)

 

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Bildquelle: Concorde Video

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