Willow (1988)
Ein unvergesslicher Spaß
von Reinhard Prahl
Ein kleinwüchsiger Zauberer und ein charmanter, schurkischer Held begeben sich auf eine epische Quest gegen das ultimative Böse. Nichts Besonderes, denken Sie? Fast richtig, denn hier hat George Lucas seine Finger im Spiel und sorgt für zwei Stunden unterhaltsames Filmvergnügen.
Das passiert in Willow
Der zum Volk der kleinwüchsigen Nelwyn gehörende Willow lebt glücklich in einem beschaulichen Dorf und wünscht sich nichts sehnlicher als ein Zauberer zu werden. Als die Gemeinde während eines Festes von einem schrecklichen Monster namens Nockmaar-Hund attackiert wird, findet er jedoch schnell den Grund warum das Wesen das Dorf attackiert hat.
Einige Jahre zuvor trieb ein kleines Mädchen in einem Binsenkorb im Fluss und wird nun von Willows Frau liebevoll aufgezogen. Ihr Name ist Elora und sie trägt ein schicksalhaftes Mal am Leib. Dieses verheißt ihr, dereinst die über das Reich herrschende böse Hexe Bavmorda zu entthronen und den Völkern der Mutterwelt Frieden und Eintracht zu bringen.
Willows Meister schickt seinen Schüler in die Fremde, um das Kind an die großen Leute, die Daikini zu übergeben, doch statt auf Hilfe, trifft der junge Zauberlehrling auf den charmanten Schurken Madmartigan, der von nun an mit ihm reist. Gemeinsam steuern sie auf ein episches Abenteuer ungeahnten Ausmaßes zu...
Über den Film
Wir schreiben das Jahr 1972. Irgendwo in Kalifornien sitzt ein junger Filmemacher an seinen Schreibtisch und tüftelt über einer Geschichte. Sein Abschluss an der University of Southern California in Filmwissenschaften im Jahr 1967 brachte ihm bis letztes Jahr lediglich einige Kurzfilme ein, einer davon mit dem Titel THX 1138:4EB: Electronic Labyrinth.
Vor ein paar Monaten hatte George Lucas, so sein Name, just jenes Werk in einen abendfüllenden Streifen verwandelt und damit einen Achtungserfolg errungen. In der Geschichte geht es in der Manier des Orwell-Klassikers 1984 um einen Mann und eine Frau, die sich in einer streng überwachten, vollautomatisierten unterirdischen Welt gegen das System auflehnen, indem sie sich ineinander verlieben und gemeinsam zu fliehen versuchen.
Wir haben es hier mit einer ganz anderen Form von Erzählung zu tun, wie wir sie etwa aus dem 1973 entstandenen American Graffiti oder George Lucas‘ Meisterwerk Krieg der Sterne (Star Wars) von 1977 kennen. Und doch: eine signifikante Ähnlichkeit vor allem zwischen THX 1138, Krieg der Sterne und dem 1988 erschienenen Willow gibt es: Immer wieder kämpfen bei Lucas mutige Helden gegen eine brutale, unterdrückerische Macht an. THX, Luke Skywalker und Willow verteidigen die Freiheit des Individuums und damit der Menschheit an sich. Damit ist das grundlegende Thema erfasst, das den Regisseur, Autor und Produzenten offenbar Zeit seines Filmschaffens umtrieb und ihn auch in Willow nicht losließ.
Die Grundidee stand also, doch bevor es an den intensiven Entwicklungsprozess gehen konnte, musste zunächst erstmal ein Arbeitstitel für das neue - in diesem Fall - Fantasyprojekt her. Dieser war schnell gefunden: „Munchkins“, der Name jener zwergenhaften Einwohner des Traumlandes Oz aus den bekannten Kindergeschichten des Schriftstellers Frank Baum.
Was die eigentliche Geschichte des späteren Films Willow angeht, werden aufmerksame Beobachter leicht feststellen, dass hier zahlreiche Parallelen zu den grundlegenden Motiven aus Krieg der Sterne gegeben sind. In beiden Werken geht es um ein ausgesetztes Kind mit der Macht, einen bösen Herrscher zu stürzen und Frieden und Gerechtigkeit wiederherzustellen. Begleitet wird es von einem weisen Zauberer, einem charmanten Schurken und einem jungen Helden, der die in ihm schlummernden Mächte erst noch entdecken muss.
Nicht, dass die Ansätze durchweg identisch wären. So ist das hochheilige Kind in Willow etwa strikt vom Helden getrennt, während in „Star Wars IV“ Luke Skywalker beide Rollen einnimmt. Die Figuren des Madmartigan und die des Han Solo gleichen sich jedoch sozusagen wie ein Ei dem anderen und die Versatzstücke aus dem Altem Testament, The Lord of the Rings und einigen der bekanntesten Märchen sind ebenfalls gegeben.
Noch grundlegender sowohl für Krieg der Sterne als auch Willow dürfte jedoch George Lucas‘ Vorliebe für die Arbeit des Mythenforschers Joe Campbell und seiner Theorie des Monomythos gewesen sein, dessen Struktur die Philosophin Lisa Friedrich in ihrem lesenswerten Artikel Die Reise des Helden folgendermaßen umreißt:
„Er folgt dem Aufbau Aufbruch – Initiation – Rückkehr. Im ersten Stadium befindet sich der Held für gewöhnlich im Übergang in einen neuen Lebensabschnitt, sein Selbst erwacht, er übertritt eine Schwelle ins Unbekannte. Einer Seele, die reif für Verwandlung ist, erscheint meist ein Bote, der ihr Führer und Ratgeber wird. Wenn der Held dem Ruf folgt, muss er sodann Abenteuer bestehen. [...] Schließlich übertritt der Held die zweite Schwelle, kehrt zurück und bringt seiner Gesellschaft Segen und Versöhnung.“
Der Weg ist das Ziel
Nun ist eine gute Idee das Eine, die Umsetzung hingegen bekanntermaßen das Andere. Wer in Hollywood sein eigenes Ding machen möchte, braucht dazu vornehmlich eins: Geld! Und das galt es zu besorgen, um die eigenen Träume zu verwirklichen.
Der erhoffte Penunsensegen stellte sich indes nur ein Jahr später ein, als American Graffiti bei einem Budget von knapp 770000 Dollar unglaubliche 140 Millionen wieder einspielte. Was heute auf den ersten Blick wenig klingen mag, kam seinerzeit allerdings einer Sensation gleich.
Das wird spätestens dann klar, wenn man die oben genannten Werte in Relation zueinander setzt, denn der Gewinn war mehr als 181-fach so hoch wie der ursprüngliche Einsatz. Selbst in der heutigen Zeit, in der ein Film wie Avengers: Infinity War 2018 satte 2,052 Milliarden Dollar bei Kosten von 325 bis 400 Millionen einspielte (also rund das Fünffache), ist das ein mehr als bemerkenswerter Schnitt. Im Zuge dieses Erfolges war die Munchkin-Idee zunächst gestorben.
Stattdessen konzentrierte sich Lucas voll und ganz auf die Abenteuer von Luke Skywalker und Co.. Bekanntermaßen gestaltete sich vor allem die Startphase von Star Wars nicht unbedingt einfach, doch der Erfolg gab ihm schließlich Recht. Anfang 1978 waren aus elf Millionen Dollar 775 Millionen geworden und mit George Lucas erstrahlte ein leuchtender Stern am Regie-Himmel, der für klingelnde Kassen bei 20th Century Fox sorgte.
1980 stürmte Das Imperium schlägt zurück die Kinos und 1983 Die Rückkehr der Jedi-Ritter. Bei den Dreharbeiten zu dem heute als Teil 6 deklarierten Werk lernte Lucas den kleinwüchsigen Schauspieler Warwick Davis kennen. Warwick verstand sein Geschäft und spielte den Ewok Wicket mit so viel Hingabe, dass seinem Produzenten sein 1972 auf Eis gelegtes Munchkin-Projekt wieder einfiel.
Eine der im heutigen Klassiker Willow von Anfang an etablierten Ideen war die eines kleinwüchsigen Volkes, das die Hauptrolle in einer epischen Geschichten nach typischen Campbell-Mustern übernehmen sollte. Die Figuren sollten auf keinen Fall mit perspektivischen Tricks oder übergroßen Props wie in Jack Arnolds Die unglaubliche Geschichte des Mr. C. inszeniert werden, sondern tatsächlich von kleiner Statur sein. Also versprach er Warwick, ihm die Rolle des Nelwyn namens Willow Ufgood auf den Leib zu schreiben und dieser nahm das Angebot seines Lebens begeistert an.
Regie und Drehbuch
Nachdem der Star des kommenden Films aus dem Hause Lucas gefunden war, ging es an die Suche nach einem geeigneten Regisseur. Manchmal sind es die Zufälle im Leben eines Menschen, die ihn voranbringen und genauso war es auch hier. Der Krieg der Sterne-Erfinder hatte mit Ron Howard bereits an American Graffiti gearbeitet, als er eines Tages in die Studios von Industrial Light & Magic hineinschneite und um Hilfe bei der Postproduktion seines neuesten Projektes Cocoon bat. Nach dem der Sci-Fi-Horrorstreifen abgedreht war, wünschte sich Howard indes die Verantwortung über einen Fantasyfilm zu übernehmen, während George Lucas gerade quasi nebenan eben einen solchen vorbereitete.
Besser konnte es kaum laufen und so geschah es, dass Ron Howard in die Arbeit zu Willow einstieg. Fehlte nur noch ein talentierter Drehbuchautor, der aber alsbald in Form des seinerzeit noch unbekannten Bob Dolman hinzustieß und das Triumvirat komplettierte. 1986 war es nach sieben Überarbeitungen schließlich vollbracht: Das Drehbuch stand.
Die Finanzierung von Willow
Als Lucas die heiligen Hallen von 20th Century Fox und einiger anderer Studios betrat und 35 Millionen Dollar für die Produktion seines neuen Films verlangte, stieß er auf alles andere als freudige Gesichter. Fantasy war Mitte der 80er-Jahre nämlich nicht unbedingt ein vertrauenserweckendes Genre.
Immerhin hatte Dragonoslayer 1981 18 Millionen Dollar gekostet und lediglich 14,1 Millionen eingenommen., Krull erging es 1983 sogar noch schlechter. Bei einem Budget zwischen 27 und 30 Millionen spülte der Film nur magere 16,9 Millionen in die Kassen der Macher. Hinzu gesellten sich Ridley Scotts Legend und Jim Hensons Labyrinth (beide von 1985), die auf finanzieller Ebene ebenfalls für Unmut in den Chefetagen sorgten.
Zu guter Letzt schloss Lucas schließlich einen Deal mit Alan Ladd Jr. ab, der seinerzeit das Sagen bei Metro-Goldwyn-Mayer hatte. Er gab die Hälfte der Kosten dazu und verlangte im Gegenzug dafür die Rechte an der Kino- und TV-Auswertung. Lucas erhielt dafür das Home-Video- und Pay-TV-Segment. RCA/Columbia zeigten sich kurz darauf ebenfalls interessiert und überwiesen weitere 15 Millionen Dollar, so dass die Finanzierung stand.
Rollenverteilung
Das Drehbuch war fertig, die Finanzierung war gesichert, der Star des Films engagiert. Was sollte nun noch schiefgehen, könnte man fragen. Wenn man weiß, dass allein schon insgesamt 200 kleinwüchsige Darstellerinnen und Darsteller benötigt wurden, um Willows Heimatdorf zum Leben zu erwecken, lautet die Antwort: eine ganze Menge.
In den nächsten Wochen schaute sich die Casting-Abteilung zwischen 225 und 240 Mimen an, bis das Nelwyn-Team endlich stand. Die Figur des schlitzohrigen Madmartigan übernahm Val Kilmer, der spätestens mit Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel (Top Gun, 1986) berühmt geworden war. Einige Zeit nach Erscheinen des Films wurde allerdings bekannt, dass Kilmers Gage die des eigentlichen Stars Davis weit überstieg, worüber sich George Lucas noch Jahre nach den Dreharbeiten ärgerte.
Dem Madmartigan-Darsteller ist in dieser Hinsicht indes wohl kein Vorwurf zu machen, er handelte lediglich eine aus seiner Sicht angemessene Summe aus. Wie dem auch sei, Kilmer erwies sich jedenfalls als perfekte Wahl und gab den herzlichen Haudegen auf brillante Weise. Die bekannte Film- und TV-Schauspielerin Jean Marsh wurde zur tyrannischen Bavmorda, von der die Mutterwelt befreit werden musste.
„Sie tötete Mütter, wollte Kinder opfern und verwandelte sogar ein ganzes Heer in eine Herde Schweine, eine bis heute legendäre Szene aus Willow. Das alles mit blitzenden Augen und einer eleganten Gestik, die hervorragend zu einer Königin, wie sie es war, passte.“ (Prahl, 2023)
Diese von mir 2023 für serienjunkies.de verfassten Worte treffen die Art, wie Marsh die Rolle verkörperte, immer noch perfekt und sollen deshalb an dieser Stelle zitiert werden. Joanne Whalley, die die ebenso mutige wie hübsche Kriegerin Sorsha gab, hatte es hingegen nicht ganz so leicht, weil ihre Figur nicht die nötige Tiefe besaß, um das volle Potential der Aktrice auszunutzen. Als weitere Mimen gesellten sich Pat Roach als Kael, Gavan O‘Herlihy als Airk, Patricia Hayes als Raziel und zahlreiche weitere hinzu.
Die Synchronisation von Willow
Die deutsche Synchronfassung entstand bei der Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke in Berlin und führt neben einigen großen Synchronstars viele hoch routinierte Sprecher auf. Owen-Wilson- und Ben-Affleck-Interpret Nicolas Böll übernahm den Part von Warwick Davis, während Torsten Sense für Val Kilmer einsprang.
Engelbert von Nordhausen, seines Zeichens Stammsprecher von Samuel L. Jackson, trat für Gavan O’Herlihy an und Jürgen Kluckert für Mark Northover. Ansonsten finden sich noch Schauspieler wie Uwe Paulsen, Ingeborg Wellmann, Sonja Deutsch, Anita Lochner, Hans-Jürgen Dittberner oder Heike Schroetter als Sorsha.
Kritik
Die Idee, kleinwüchsige und damit vermeintlich schwächere Charaktere in den Fokus einer Geschichte zu rücken, ist natürlich spätestens seit Time Bandits von 1981 nichts Neues, aber doch immer wieder charmant. Wie gerne identifiziert man sich mit den kleinen Leuten, die zunächst in fast unüberwindbare Schwierigkeiten geraten, um dann im wahrsten Sinne des Wortes über sich hinauszuwachsen und zum Helden zu avancieren.
Willow geht jedoch weit über das, was in dem oben genannten Film geschieht, hinaus. Der junge Herr Ufgood ist zwar ambitioniert, im Grunde genommen aber ein Scharlatan, der gerne ein Zauberer wäre und sich unter Zuhilfenahme simpler Tricks in den Vordergrund zu drängen versucht. Obwohl ihn seine Familie für seine Güte und Großherzigkeit liebt, genügt es ihm nicht, ein Held des Alltags zu sein.
Dennoch ist es genau diese wunderbare Eigenschaft, die seine Selbstfindung und spätere Initiation überhaupt erst ermöglicht. Er ist weder körperlich stark noch mächtig, weder ist er in der Lage, sich mit dem Schwert zu behaupten und ebenso wenig mit dem Zauberstab.
Nichtsdestotrotz gelingt ihm das schier Unfassbare lediglich dank seiner Liebenswürdigkeit und Güte. Er verhindert nicht nur, dass die kleine, einst in einem Binsenkorb ausgesetzte Elora nach einem Angriff von den anderen Bewohnern seines Dorfes ausgeliefert wird, sondern führt sie zudem ihrer eigentlichen Bestimmung als Befreierin zu.
Die eigentliche Prophezeiung, die das Ende der bösen Bavmorda bedeutet, bleibt dabei erstaunlich vage und informiert das Publikum lediglich darüber, dass dieses Kind den Anfang des Endes der grausamen Herrschaft der Hexe bedeutet. Dass indes nicht das Baby selbst, sondern die sie begleitenden Willow und der Krieger Madmartigan zu ihren eigentlichen Vernichtern werden, ist der große, sympathische Twist des Films.
Die Gemeinschaft und die Quest
Genretypisch ist der unfreiwillige Held nicht der einzige mutige Recke, der sich gegen einen scheinbar unbesiegbaren Gegner wendet. Ebenso wichtig wie der oben interpretierte Plot ist die Figurenkonstellation. Hier verlässt sich George Lucas voll und Ganz auf das von ihm in Star Wars etablierte Konzept des noch reifungsbedürftigen Erneuerers, der von einem charmanten Schurken begleitet wird.
Der ist sich seiner Rolle in der Geschichte zunächst nicht bewusst und nimmt sie selbst nach der Phase der Selbsterkenntnis nur widerwillig an. Dennoch zwingt ihn sein moralischer Kompass immer wieder dazu, dass Richtige zu tun. Madmartigan mutiert damit zu einer interessanten, entfernten Variante des Outlaws Robin Hood. Er bestiehlt nur die, die es verdient haben und hilft im Gegenzug den Schwachen, sofern sie es seiner Meinung nach wert sind.
So begeben sich Willow und der sympathische Gauner auf die Reise und treffen auf ihrem Weg zum Schloss der bösen Macht auf weitere Gefährten unterschiedlichster und fantasievollster Couleur. Egal ob die beiden witzigen, elfenhaften Brownies oder bald darauf die Seiten wechselnde Sorsha. Sie alle haben eins gemeinsam. Sie glauben an die Helden und unterstützen sie deshalb nach Leibeskräften.
Die Technik
Technisch ist dies alles für die Entstehungszeit geradezu brillant umgesetzt. Lucas hatte mit seiner Krieg der Sterne-Saga reichlich Erfahrung gesammelt und verfügte mit seiner Effektschmiede Industrial Light & Magic über einen kongenialen Pool an Kreativen. Sowohl die Expertise in Sachen Spezialeffekte als auch die von Set-Designer Alan Cameron sind längst legendär.
Kein Wunder, zeichnete der Szenenbildner (1944 – 2017) doch für einige der unvergessenen Werke der Filmgeschichte verantwortlich. Darunter befinden sich Titel wie 1984, Highlander – Es kann nur einen geben (Highlander, 1984), Starship Troopers (1997) oder die ersten beiden Die Mumie-Teile (1999, 2001) verantwortlich. Der Score stammt von niemand Geringerem als dem genialen James Horner (2953 – 2015), der leider 2015 nach einem tragischen Flugzeugabsturz starb.
Die Kameraführung übernahm last but not least Adrian Biddle, der seine Karriere 1967 mit Man lebt nur zweimal begann und auf dessen Konto unter anderem Aliens: Die Rückkehr (Aliens, 1986), Event Horizon – Am Rande des Universums (Event Horizon, 1997) und der Wachowski-Knaller V wie Vendetta (V for Vendetta, 2005) gehen.
Fazit
Willow ist ein Titel, den man als Fantasy- und Ritterfilmfan gesehen haben darf oder vielleicht sogar muss. Er ist toll gemacht, verfügt über eine ansprechende Story, starke Darstellerinnen und Darsteller und hat Schauwerte ohne Ende. Spannung, Humor, Interesse an den Figuren, eine fantastische Welt und das Flair eines der fantasievollsten Weltenerschaffer überhaupt sorgen dafür, dass man sich keine Sekunde langweilt.
Hinzu kommt ein Val Kilmer (1959 - 2025), der grandios mit dem Schwert umzugehen verstand und über eine atemberaubende Leinwandpräsenz verfügte. Kurz und gut: Willow hat auch fast 40 Jahre nach seiner Entstehung nichts von seiner Anziehungskraft verloren.
Wissenswertes
- Visual Effects Supervisor Dennis Muren sah die Verwirklichung der „Brownie-Szenen“ als besondere Herausforderung an und verwendete schließlich eine Technik, die er für den Film Das Imperium schlägt zurück entwickelt hatte.
- Willow bricht aus dem oben erwähnten, von Joseph Campbell beschriebenen Muster der Heldenreise in gewisser Weise aus. Ufgood besteht zwar zahlreiche Abenteuer und durchlebt damit eine Art Initiationsritus, er selbst ist aber nicht das eigentliche Werkzeug der Vernichtung des Bösen. Vielmehr richtet sich Bavmorda in Lucas‘ Geschichte ausversehen selbst, womit wir es in diesem Fall mit einer Form der sich selbst erfüllenden Prophezeiung zu tun haben.
Interessante Zusatzquellen
Campbell, Joseph (1949/2022): Der Heros in tausend Gestalten, Suhrkamp/Insel, Berlin
Friedrich, Lisa (2015): Die Reise des Helden, in: Philosophie Magazin Sonderausgabe, S. 20 – 22, Philomagazin Verlag GmbH, Berlin
Prahl, Reinhard (2023): Willow: Vom Filmklassiker zum Fantasy-Serien-Highlight auf Disney+?, https://www.serienjunkies.de/news/serien/willow-vom-filmklassiker-zum-neuen-fantasy-serien-highlight-auf-disney-92601461.html (zuletzt abgerufen am 28.11.2025)
Seastrom, Lucas O (2020): „Forget All You Know. Behind the Story and Creation of Willow, https://www.lucasfilm.com/news/forget-all-you-know-behind-the-story-and-creation-of-willow/ (zuletzt abgerufen am 27.10.2025)
Waldhoff, Walter (1988): Willow. Die Geschichte zum George-Lucas-Film, Südwest Verlag/Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Gütersloh
Willow: The Making of of an Adventure (1988): Behind-the Scenes-Dokumentation, https://www.youtube.com/watch?v=d39Howkaam4 (zuletzt abgerufen am 27.10.2025)
Willow: Making of CGI Featurette, https://www.youtube.com/watch?v=ZqlNdVNkYps (zuletzt abgerufen am 27.10.2025)
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