Der rote Korsar
(The Crimson Pirate, 1952)
Ein Alltime-Klassiker
von Reinhard Prahl
Burt Lancaster als ebenso charismatischer wie akrobatischer Pirat und Freiheitsheld in einem vor lustigen Actioneinlagen nur so sprühenden Film? Das ist auch fast 75 Jahre nach der Debütvorstellung noch großes Kino.
Das passiert in Der rote Korsar
Kapitän Vallo ist ein Pirat mit Herz. Zwar tut er das, was alle Piraten tun, doch vermeidet er wenn immer möglich unnötiges Blutvergießen. Als er eines Tages den mächtigen Baron José Gruda um sein Schiff erleichtert, erschafft er sich einen ebenso skrupellosen wie rachsüchtigen Feind, der ihn für die erlittene Schmach hängen sehen will. Doch Vallo denkt gar nicht daran, sich schnappen zu lassen, stattdessen beginnt er die gebeutelte Bevölkerung eines unterdrückten Küstenstädtchens mit Waffen auszustatten und bricht eine Revolution vom Zaun...
Über den Film
Burt Lancaster war seit 1946 im Geschäft und im Laufe seiner Karriere zum Star avanciert, als er auf die Idee kam, seine eigene Produktionsfirma, namens Hecht-Hill-Lancaster (später in Norma Productions nach seiner zweiten Ehefrau Norma Anderson geändert) zu gründen. Der erste Film aus dem Hause Lancaster war Bis zur letzten Stunde (Kiss the Blood Off My Hands, 1948) der mit seinem Noir-artigen Stil und der dramatischen Story um einen Flüchtigen, der sich in der Wohnung einer Krankenschwester versteckt und so schicksalhafte Ereignisse auslöst, gut beim Publikum ankam.
Da der 1,85 Meter große Mime aber gemeinsam mit seinem Jugendfreund Nick Cravat (1912 – 1994) einst das Artistenduo Lang & Cravat gebildet hatte, schienen die beiden für das Genre Abenteuerfilm wie geschaffen. 1950 produzierten Norma Productions daher den Ritterfilm Der Rebell (The Flame and the Arrow), in dem die beiden ihre artistischen Fähigkeiten voll zur Geltung bringen konnte.
Die Art wie der charmante, gutaussehende Lancaster das Schwert schwang, sich über Brüstungen und Balkone hievte und an Wandteppichen oder Fahnen durch die Lüfte schwang, war rasant und atemberaubend. Also wollte man mehr davon. Die Produktion an Der rote Korsar des Produzententeams Harold Hecht/Burt Lancaster begann deshalb im Grunde genommen fast direkt nachdem sie Frauenraub in Marokko (Ten Tall Men, 1951) fertiggestellt hatten.
Um das Projekt auf den richtigen Weg zu bringen, engagierten sie mit Waldo Salt genau den Autor, der schon den Vorgängerstreifen mit zum Erfolg geführt hatte. Leider fiel er jedoch im Zuge der Mc-Carthy-Ära als angeblicher Kommunist den damals üblichen Repressalien zum Opfer, so dass er durch Geoffrey Holmes ersetzt wurde.
Allerdings nicht sehr lange, denn bald darauf übernahm Roland Kibbee das Schreibruder, der heute auch als alleiniger Skriptverfasser geführt wird. Christopher Lee (1922 – 2015) berichtet jedoch in seiner Autobiografie Tall, Dark and Gruesome, dass Regisseur Robert Siodmak (1900 – 1973) das Buch innerhalb von 48 Stunden umgearbeitet und die Tonalität von ernst hin zu einer Komödie geändert hätte. Zweifelsfrei verifizieren lässt sich diese Aussage allerdings nicht, jedenfalls ist in keiner mir bekannten Biografie über Lancaster eine entsprechende Aussage zu finden.
Die Dreharbeiten zu Der rote Korsar
Nichtsdestotrotz ist diese Information hochinteressant, zumal Siodmak eher für seine im Noir-Stil gedrehten Werke (vgl. z. B. Die Wendeltreppe (The Spiral Staircase, 1946) bekannt war. Dass Siodmak zusagte, verwundert also durchaus ein wenig. Warum Burt Lancaster (1913 – 1994) den Dramaspezialisten überhaupt für einen quietschbunten Swashbuckler anheuerte, blieb bis zu seinem Tod sein Geheimnis, Fakt ist aber, dass er recht aggressiv in die Regiearbeit eingriff. Später erzählte er:
„Ich habe bei allen Actionsequenzen und sämtlichen Comedyeinlagen für Der Rote Korsar selbst Regie geführt. Ich arbeitete mit Siodmak, aber auch mit einem Comedy-Autor zusammen. Tatsache ist aber, dass ein Autor und ein Schauspieler den immerhin 18 Minuten langen Kampf auf dem Schiff mit all seinen Gags inszenierten, während Robert Siodmak in London Innenaufnahmen für einen anderen Teil des Films machte.“ (Fishgall: 99, Übers. d. Autors)
Für die damalige Zeit war es höchst ungewöhnlich, dass ein Darsteller so tief in den Herstellungsprozess eingriff, doch Lancaster hatte nun einmal den Löwenteil des Budgets beigesteuert und damit de facto das Sagen. Vor diesem Hintergrund nimmt sich indes die Entscheidung Siodmak zu engagieren in Verbindung mit Christopher Lees Statement noch merkwürdiger als ohnehin schon aus.
Wie dem auch sei, begannen die Dreharbeiten Ende Juni 1951 auf der Mittelmeerinsel Ischia, etwa 24 Kilometer von Capri entfernt. Seinerzeit gab es dort nur eine einzige gut ausgebaute Straße, keinen Flughafen und keine natürlichen Wasserquellen. Um 20.00 Uhr schaltete die Inselverwaltung den Telefonservice aus und klappte die sprichwörtlichen Bordsteine hoch.
Derartige Umstände erleichterten die Dreharbeiten nicht gerade. Hinzu kam, dass anfangs das Drehbuch noch nicht fertiggestellt war. Bis zur Beendigung des ersten Drafts dauerte es noch einen geschlagenen Monat und erst am 28. August lag die finale Fassung endlich vor.
In den ersten zwei Monaten waren die insgesamt 125 an den Arbeiten Beteiligten derweil mit den auf See spielenden Sequenzen beschäftigt. Dazu gehörte auch jene ikonische Szene, in denen der Piratenkapitän Vollo und seine Mannschaft eine spanische dreimastige Galeone entern und erobern.
Zur großen Freude der Geldgeber musste aber weder dieses Schiff, noch der kleine Piratenzweimaster extra für die Aufnahmen gebaut werden, da die Schiffe erst kurz zuvor für den Gregory-Peck-Alltimeklassiker Des Königs Admiral (Captain Horatio Hornblower, 1951) gebaut worden waren. Nun führte man sie einem neuen, hoffentlich gewinnbringenden Zweck zu.
Natürlich führten Burt Lancaster und Nick Cravat alle im Film zu sehenden Stunts selbst aus – ohne Netz und doppelten Boden sozusagen. Christopher Lee, der damals noch am Anfang seiner Karriere stand und den Militärattaché Joseph gab, zeigte sich später mehr als nur beeindruckt davon: „Ich glaube nicht, dass ich jemals einen Mann mit einer besseren Koordination gesehen habe. Er (Lancaster, Anm. d. Autors) bewegte sich extrem geschickt, war körperlich immens stark und kannte keine Angst.“ (Fishgall: 100, Übers. d. Autors)
Wie man im Film sehen kann, legte Lancaster einige der waghalsigsten Stunts hin, die ein Schauspielstar je ausführte. Die Ankunft von Lancasters Frau Norma und seiner Kinder milderte die hohe körperliche Belastung für den Star aber merklich. Doch bald kündigte sich ein echtes Problem an, denn die Augen und Ohren von Warner Brothers in Form von Gerald Blattner Steve Trilling vermeldeten nicht nur einen Produktionsrückstand, sondern auch Budgetüberschreitungen, die Jack Warner gar nicht gefallen konnten.
Endspurt
Der angepeilte Finishingtermin von sechszehn Wochen war nicht erreichbar, tatsächlich durfte die Chefetage froh sein, wenn in dieser Zeit die Dreharbeiten auf Ischia beendet waren. Am 1. September versprach Harold Hecht, dass alles menschenmögliche getan würde, um die Arbeiten so schnell wie möglich abzuschließen. Zwei Tage später erklärte sich Lancaster zu gewissen Kürzungen bereit, sofern sie die Qualität des Films nicht minderten.
Vielleicht war es der Druck, der zu einer stetigen Verschlechterung der Beziehungen zwischen Lancaster und Robert Siodmak führte, vielleicht lagen die Gründe aber auch woanders. Auf jeden Fall wurde der Ton rauer. So rau, dass Lancaster seinem Regisseur eines Tage die Worte „Geh mir aus dem Weg, du dummer alter has-been“ an den Kopf warf. (Fishgall: 100, Übers. d. Autors).
Am 15. Oktober begannen allen Widrigkeiten zum Trotz endlich die Studioaufnahmen in den Warner Teddington Studios in England. Am 7. Dezember 1951 befand sich Autor Roland Kibee mit dem Flugzeug auf dem Heimweg, während der unter Flugangst leidende Burt Lancaster ein Schiff als Transportmittel auserkor. Am 27. August 1952 erlebte das Publikum schließlich die Premiere in New York. Für Burt Lancaster wurde der Film zu einem persönlichen Triumph, obwohl der Streifen bei einem Budget von 1,75 Millionen Dollar lediglich 2,5 Millionen einspielte. Da aber die Gewinnmargen in den frühen 50er-Jahren anders berechnet wurden als heutzutage, geriet Der rote Korsar nichtsdestotrotz zu einem moderaten finanziellen Erfolg.
Crew und Cast von Der rote Korsar
Das lag nicht zuletzt natürlich auch an dem großartigen Team, dass Lancaster und Co für den Film zusammengestellt hatten. Neben dem oben schon erwähnten Roland Kibee, der schon das Drehbuch für Frauenraub in Marokko mitgeschrieben hatte, holte man sich Otto Heller als Kameramann an Bord, der 1955 für den Klassiker Richard III. verantwortlich zeichnen sollte.
Die Schnittführung übernahm Jack Harris, (Oliver Twist, 1948; Des Königs Admiral, 1951) während die künstlerische Abteilung in den kundigen Händen von Paul Sheriff lag. Sheriff hatte bereits dafür gesorgt, dass sich Tyrone Power, Orson Welles und Cécile Aubry wie selbstverständlich in den Kulissen von Die schwarze Rose (The Black Rose, 1950) zu Hause fühlten.
Unterstützt wurde er von der Kostümexpertin Margaret Fursey, die bis auf den letztgenannten an allen oben erwähnten Streifen beteiligt war und später unter anderem auch die Kostüme für Entführt – Die Abenteuer des David Balfour (Kidnapped, 1960), Der Prinz und der Bettelknabe (The Prince and the Pauper, 1962) und den vielfach prämierten, starbesetzten (Peter O’Toole, Katharine Hepburn, Anthony Hopkins) Der Löwe im Winter (The Lion in Winter, 1968) schneiderte.
Als Star und Produzent ließ es sich Burt Lancaster übrigens nicht nehmen, die Besetzung der weiblichen Hauptrolle selbst zu bestimmen. Er erwählte die damals noch recht unerfahrene Eva Bartok zur Consuela, die er zuvor in einem Musical gesehen hatte.
Der ebenfalls nicht übermäßig bekannte Leslie Bradley gab den Baron Gruda, der auf so peinliche Weise von Vallo hereingelegt wird. Bradley hatte sich bislang überwiegend mit kleinen Nebenrollen durchgeschlagen, avancierte aber später zu einem gut gebuchten Gaststar in diversen Fernsehserien, viele davon Western. Humble-Bellows-Darsteller Torin Thatcher gehörte ebenfalls nicht zur ersten Starriege Hollywoods war aber seit 1927 im Geschäft und daher ein überaus erfahrener Mime.
Interessanterweise ist der TV-Klassikfans nicht unbekannte Barry Low (1925 – 2011) in einer kleinen Unterstützerrolle zu sehen. 1951 stand er noch ganz am Anfang seiner Karriere, später sah man ihn unter anderem in 33 Folgen der beliebten Serie Freie Hand für Barlow (Z Cars, 1962 – 1978)
Die Synchronisation
Nicht minder spannend ist ein Blick auf die Synchronsprecherliste, die einige hochkarätige Profis aufführt. Die hiesige Fassung stammt von der Deutschen Mondial Film GmbH, wobei Horst Niendorf (1926 -1999) die Rolle des Kapitän Vallo übernahm und damit Burt Lancaster interpretierte. Allerdings kennt man ihn auch als Lex Barker, Gene Hackman und Charlton Heston.
Edith Schneider (1919 – 2012) gab die Consuela. Wer erinnert sich nicht gerne an die sympathische deutsche Stimme von Doris Day oder jene von Ava Gardner, die Schneider viele Jahre lang verkörperte? Leslie Bradleys Baron Gruda wurde hierzulande vom Dortmunder Curt Ackermann (1905 – 1988) interpretiert, der allerdings vielen Fans heute leider kaum mehr in Erinnerung sein dürfte.
Eduard Wandrey (1899 – 1974) sprach last but least den Humble Bellows. Er war unter anderem auch als Charles Laughton in Spartacus (1960), Dean Jagger in Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point, 1971), aber auch in Cleopatra zu hören.
Kritik
Der Autor Tony Thomas schrieb einst in seiner illustrierten Geschichte der Filme von Burt Lancaster, die Story von Der rote Korsar sei so dünn wie ein Blatt Papier. Überhaupt ließ der Filmjournalist nicht sehr viele gute Haare an dem Film, der seiner Meinung nach lediglich von dem akrobatischen Können seines Stars gelebt und sonst nicht viel zu bieten gehabt hätte.
Was soll man sagen? Beide oben angeführten Kritikpunkte stimmen genau so in weiten Teilen zu wie bei Der Rebell auch. Doch man stelle sich vor, die Geschichte um den charmanten Piraten, der aus Liebe zum Freiheitskämpfer wird, wäre mit Jack Warners Wunschkandidaten Errol Flynn verwirklicht worden. Was hätten wir nicht alles verpasst?
Und damit sind wir beim Kern der Geschichte angelangt, denn so wahr Thomas‘ Worte auch sein mögen, so unfair sind sie auch. Denn was wollte Der rote Korsar jemals anderes sein, als ein mit einem Schuss Romantik gewürztes rasantes, lustiges Abenteuer? Lancaster und sein Freund seit Kindheitstagen Nick Cravat hatten niemals etwas anderes Sinn, als das Publikum eine Stunde und fünfundvierzig Minuten lang zum Staunen und zum Lachen zu bringen.
Genau auf dieser Ebene war der Streifen angelegt und genau so funktioniert er auch hervorragend. Schon der Beginn, indem der gewitzte Piratenkapitän Vallo eine spanische Galeone aufbringt und den fiesen Baron Gruda alt aussehen lässt, lädt zum sprachlosen mitfiebern ein. Die Kunstfertigkeit und das Geschick, mit dem die beiden Artisten und Schauspieler durch die Kulissen nur so daherfliegen bieten bis heute Unterhaltung auf höchstem Niveau.
Prinz Charming
Darüber hinaus ist Burt Lancaster einfach in jeder Hinsicht ein Hingucker: blondes Haar, ein gestählter, athletischer Körper und Zähne so weiß wie Schnee. Zugegeben, ich schwelge hier gerade in Äußerlichkeiten, doch Hollywood lebte schon immer vom Charisma seiner Stars und davon bot Lancaster mehr als genug. Der Mime mag nicht die Eleganz eines Errol Flynn besessen haben oder jene eines Clark Gable. Doch das machte er problemlos mit seinem sympathischen Spiel, seiner Erscheinung und seinen Humor wett.
Doch kommen wir zurück zu Der rote Korsar. Der Film ist nämlich nicht nur wunderschön anzusehen und glänzt mit hervorragenden Sets und Kulissen. Er ist wahrhaft atemlos inszeniert und weist in seiner Laufzeit von über zwei Stunden keinerlei Längen auf. Ständig geschieht etwas Unvorhergesehenes, alle Nase lang gibt es etwas zu Schmunzeln oder zum Mitfiebern.
Wenn Vallo und Ojo etwa die spanischen Soldaten in Consuelas Heimatdorf zum Narren halten, oder mit Professor Elihu Prudence (James Hayter) mit einem Boot voller Luft über den Grund des Meeres laufen, um ihre Hälse zu retten, ist das großes Comedy- und Actionkino.
Der Wahnsinn in Tüten
Den Gipfel des Übermutes bildet aber der insgesamt 18 Minuten lange Höhepunkt in Form des Aufstands gegen die Spanier. Was Cravat und Lancaster hier leisten, entlockt dem geneigten Zuschauer höchsten Respekt und die Gewissheit, dass sich heutzutage kein Filmversicherer dazu breitschlagen ließe, so etwas zu versichern. Wer sich für alte Filme an sich und Hollywoodklassiker per se interessiert, stößt natürlich immer wieder auf markante Stunts, die heute in dieser Form kaum noch vorstellbar wären. Doch nicht in dieser Bandbreite.
Besonders smart ist darüber hinaus die Art und Weise, wie Vollo und seine tapferen Recken den Baron in die Knie zwingen. Der ebenso geniale wie geschickte Professor baut primitive Formen von Panzern, Maschinengewehren und anderes Kriegsgerät mit einer staunenswerten Fantasie und mit Ideen, auf die man erstmal kommen muss. Sogar das von ihm erdachte, viel gepriesene U-Boot bekommen wir noch zu sehen, auch, wenn der Kampf zu diesem Zeitpunkt längst gewonnen ist.
Schön an der ganzen Action ist, dass diese mit witzigen Einlagen ohne Ende durchzogen ist (man denke nur an den mit seinem Holzbein feststeckenden Piraten) und bemerkenswert wenig Blut fordert. Soldaten oder Freibeuter, die während der Enterung von Grudas Schiff im großen Finale erschossen oder erstochen werden, kann man an einer Hand abzählen.
Stattdessen wird sich in bester Hollywoodtradition gerauft und geprügelt. Matrosen werden gleich reihenweise über Bord geworfen, andere springen oder fallen akrobatisch von Segelmasten herab und Burt Lancaster schwingt sich wie Tarzan an einem Seil empor, um seine Geliebte zu retten. All das ist visuell einwandfrei in Szene gesetzt und macht einfach nur Spaß.
Fazit
Der rote Korsar gilt vielen Fans bis heute als eine Art Blaupause für den Piratenfilm und den Swashbuckler überhaupt, obwohl diese Ehre wohl eher dem Flynn-Klassiker Der Herr der sieben Meere (The Sea Hawk, 1940) gebührt. Kein Wunder, die tollen Farben, wie wir sie nur aus der guten alten Technicolor-Zeit kennen, das artistische Können des Duos Lancaster/Cravat, die hochwertige Ausstattung und die verdammt coole Action lassen das Werk auch heute noch erstaunlich frisch aussehen.
Romantik, Spannung, Action, Charme und Humor. Hier sind alle Attribute vereint, die man von einem der besten Streifen des Genres erwarten darf. Nicht umsonst gehört Der rote Korsar mit glatten 100 % seitens der Kritiker und immerhin 83% von Seiten der Zuschauenden zu den am besten bewerteten der Plattform. Dem schließe ich mich voll und ganz an.
Wissenswertes
- Burt Lancaster und Nick Cravat traten gemeinsam in neun Filmen auf.
- Da Nick Cravat über einen starken Brooklyn-Akzent verfügte, waren seine beiden Paraderollen in Der Rebell und Der rote Korsar stumm angelegt. Das führte dazu, dass viele Zuschauer den Schauspieler tatsächlich für stumm hielten.
- Neben anderen Werken diente Der Rote Korsar als Inspirationsquelle für Pirates of the Caribbean.
- Die spanische Galeone von Baron Gruda ist ein recht gut gelungener Nachbau der 1782 vom Stapel gelaufenen 34-Kanonen-Fregatte Santa Rosa. Bis 1810 wurden insgesamt neun Schiffe dieses Typs gebaut, neben der Santa Rosa die Santa Elena, die Nuestra Señora de la Paz, Santa Maria, Santa Teresa, Santa Loacadia, Nuestra Señora de Guadalupe, Santa Catalina sowie die Nuestra Señora de las Mercedes.
- Da in dem Film ein Luftschiff zu sehen ist und der erste Ballonflug der Brüder Montgolfier auf 1783 datiert, muss der Film mindestens in diesem Jahr, eher einige Jahre später, angesiedelt sein.
Interessante Zusatzquellen
Lee, Christopher (2009): Tall, Dark and Cruesome, Midnight Marquee Press, Parkville
Fishgall, Gary (1995) Against type: the biography of Burt Lancaster, Scribner, New York
Thomas, Tony (1975): Burt Lancaster. A Pyramid Illustrated History of the Movies, Pyramid Publications, New York
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Bildquelle: One Gate; Warner Brothers